Body-Mass-Index als Bewertungssystem für Gesundheit

Gibt es ein optimales gesundheitsförderndes Gewicht?

Der Body-Maß-Index ist eine Größe zu Gewicht Vergleich und wird zur Klassifikation für Gewichtsklassen verwendet. Die Einteilung reicht von starkem Untergewicht zu Adipositas Grad III. Der BMI soll somit eine wichtige Rolle zur Beurteilung der Gesundheit spielen. Dieses Klassifizierungssystem geriet immer mehr in Kritik, denn es unterliegt einigen Störfaktoren und gilt als überholt.

In der Berechnung wird das Gesamtgewicht, nicht aber die Verteilung dessen berücksichtigt. Fettmasse und fettfreie Masse wird dabei keine Bedeutung zugesprochen. So kann es passieren, dass eine sehr muskulöse Person ein höheres Gewicht aufweist und als „adipös“ eingeteilt wird. Weder das Alter noch das Geschlecht werden bei der Beurteilung mit einbezogen. Ein für den Durschnitt erstelltes Berechnungssystem kann nicht über jeden einzelnen darübergestülpt werden.

Ein Beispiel:

Eine Studie fand heraus, dass Personen laut BMI über 30 häufig an Bluthochdruck leiden. Das Ergebnis zeigte also, dass adipöse Personen erhöhten Blutdruck haben. Jedoch wurde bei der Beurteilung nur der BMI und keine anderen Faktoren wie Genetik, Lebensstil, Bewegung usw. berücksichtigt. Diese Schlussfolgerung ist daher schlichtweg falsch. Daher ist eine gesundheitliche Betrachtung nur anhand des BMI nicht aussagekräftig.

Auch wird der BMI zur Berechnung des Normalgewichts herangezogen. Unter- oder mehrgewichtige Personen wird eine Gewichtsspanne „Normalgewicht“ empfohlen, die gesundheitsfördernd sein soll. Dies sorgt für Druck bei den Betroffenen und für irreale Erwartungen. Wird der „optimale“ BMI erreicht, bedeutet es dann, dass auch die Gesundheit positiv beeinflusst wird? Verschwinden Knieschmerzen, hohe Blutfettwerte und ungünstige Fettverteilungen. Akzeptiere ich mich plötzlich so, wie ich bin? Was wenn nicht?

Eine dividuelle Betrachtung der Gesundheit und eine kritische Hinterfragung des Bewertungssystems ist gefragt.