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Sensorische Fantasiereise als Chance neue Lebensmittel zu probieren

Aktualisiert: 31. März



 

Wählerisches Essen betrifft fast jedes Kind.

Häufig beginnt es ab dem 2ten Lebensjahr und hat seinen Höhepunkt im 3ten Lebensjahr.

Die Gründe für ein wählerisches Essverhalten können unterschiedlichen Ursprungs sein. Maßgebliche Einflussfaktoren auf das Essverhalten sind unter anderem die Ernährung der Mutter bzw. Bezugsperson - vor und während der Schwangerschaft, der Fütterungsstil (responsive Feeding) im Beikostalter und, ab dem 2ten Lebensjahr, eine angemessene Reaktion auf die Autonomiephase. Einige Verhaltensmuster sind jedoch seit Geburt festgelegt und lassen sich gar nicht oder nur schwer beeinflussen.


Essverhalten der Bezugsperson

Klar ist, dass ein positives Essverhalten der Bezugsperson das Auftreten von wählerischem Essen reduziert. Die Vorbildwirkung wird in der Praxis häufig unterschätzt. Kinder imitieren und orientierten sich an ihrem Vorbild. Magst du selbst z.B. keine Karotten ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass dein Kind auch keine Karotten mag. Bist du selbst ein Mensch der sehr wählerisch isst und durch Diäten ein sehr eingeschränktes Essverhalten aufweist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des wählerischen Essens deines Kindes.


Sorgen der Bezugsperson

Ständige Sorgen um das Essverhalten des Kindes lässt viel Raum für Gegenmaßnahmen, die zwar gut gemeint sind, aber häufig genau das Gegenteil bewirken.

„Erst wenn du fertig gegessen hast, darfst du aufstehen“

„Wenn du das nicht isst, gibt es keine Nachspeise“

Sätze, die bei deinem Kind Druck erzeugen können und wählerisches Essen fördert. Viele Studien haben sich mit Auswirkungen von Druck am Esstisch auf das Essverhalten des Kindes beschäftigt. Alle mit dem Ergebnis, dass Druck, ausgelöst unter anderem durch Sorgen, die Wahrscheinlichkeit eines wählerischen Essens um 50% erhöht.

Die Angst, dass dein Kind zu wenig Kalorien aufnimmt und einseitig isst, ist laut Datenlage unberechtigt. Etwa 90% der Kinder, von Kleinkindalter bis Jugendalter, erreichen die Empfehlungen zur allgemeinen gesunden Ernährung nicht. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass sich der Großteil der Kinder ungesund ernährt oder an einem Nährstoffmangel leidet. Zu Hinterfragen ist eher, wie realistisch die Umsetzung dieser Empfehlungen ist. Sich an den Empfehlungen der gesunden Ernährung zu orientieren kann sinnvoll sein, jedoch sollte nicht gleich jede Abweichung in Sorge und Stress enden. Tatsache ist, dass nur wenige Kinder an einem Nährstoffmangel leiden, der unterschiedliche Ursachen haben kann.  


Akzeptanz als Maßnahme gegen wählerisches Essen

Du sollst also „einfach nur“ zuschauen und nichts tun? Jein. Du kannst deinem Kind durch Akzeptanz Vertrauen schenken und so bedürfnisorientiert handeln. Möchtest du das Interesse an neuen Lebensmitteln liebevoll und neutral wecken, kannst du gerne eine sensorische Fantasiereise an eurem Esstisch starten. Das Ziel ist nicht, dass das Lebensmittel gekostet, sondern das Interesse geweckt wird.

 

Sensorisches Fantasiereise Anleitung

 ab ca. 3 Jahren


Nimm dazu gerne ein Lebensmittel, bei dem du dir sicher bist, dass dein Kind keine Abneigung, wie Ekel, davor hat. Ganz interessant kann Brokkoli sein. Vermeide sehr allgemeine Fragen, die dein Kind überfordern. Sorge für eine ruhige Umgebung und angenehme Atmosphäre.




Unsere Sinne

Riechen, Sehen, Schmecken, Tasten über die Hände, Mundgefühl, Hören


Aussehen:

Welche Farben kannst du sehen? Siehst du nur eine Farbe oder kannst du mehrere sehen? Gefällt dir die Farbe?

Was für eine Form hat das Lebensmittel? Erinnert dich die Form an etwas? Genau, er sieht aus wie ein Baum. Was kannst du in der oberen/unteren Hälfte sehen? Die untere Hälfte sieht aus wie ein Stamm, da hast du recht. Ob sich der Stamm so hart anfühlt, wie bei einem Baum?


Tastsinn:

Wie fühlt sich der „Stamm“ und wie die „Krone“ an. Ist es weich, hart, glitschig…

Was fühlst du noch?


Hören:

Brechen wir den Brokkoli in zwei Hälften? Wie hört sich das an? Ist es so, wie du es dir erwartet hast?


Geruch:

Wie riecht der Brokkoli? Riecht er überall gleich?


Mundgefühl und Gehör:

Strecke mal deine Zunge raus und fühle den Brokkoli damit. Fühlst du die unterschiedlichen Oberflächen?

Beiß gerne ein Stück ab. Hast du das Geräusch gehört?

Schmeckt der erste Bissen so wie er gerochen hat? Schmeckst du süß, sauer, salzig, bitter?

 

 

Vorteile von sensorischem Training

  • Die eigene Sinneswahrnehmung wird gestärkt

  • Die Akzeptanz der Lebensmittel erhöht sich

  • Die Fantasie wird angeregt

  • Essen macht Spaß und hinterlässt eine positive Erinnerung

  • Achtsames Essen wird trainiert uvm.

 

 

 
 
 

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